11.11.2011

Recyling gebrauchter Solarmodule

Wohin mit den defekten Photovoltaikanlagen?

Solarindustrie setzt sich strengere Auflagen zum Recycling

In den letzten Wochen ist Recycling wieder in aller Munde. Auch die Solar- industrie will hier Maßstäbe setzen und hat sich mit dem dritten Environmental Agreement der Branchenorganisation PV Cycle selbst strengere Auflagen zum Recycling gesetzt. Wie das Onlineportal Cleanthinking berichtet, will die Branche bis zum Jahr 2020 eine Recyclingquote von 85% bei PV-Modulen erreichen. Der Non-Profit-Verband PV Cycle, der über 90% des europäischen Photovoltaik- Marktes repräsentiert, strebt an, hierzu das branchenweite Rücknahme- und Recycling-Programm für Altmodule auszubauen. Dazu soll bis zum Jahr 2020 ein dichtes Netz von Sammelstellen errichtet werden. Das geplante Recycling-Programm und der damit verbundene Ausbau der Sammelstellen soll von den Photovoltaik-Herstellern selbst finanziert werden und für den Verbraucher kostenfrei bleiben. Das entsprechende Environmental Agreement wurde bereits der EU-Kommission vorgelegt, die das Vorhaben der Verbands nun unterstützen soll.

Bereits im Juni 2010 startete das Programm und aktuell gibt es europaweit über 170 Rücknahmestationen für alte Solarmodule. Neben den Ländern der Europäischen Union sind auch die Länder der EFTA (Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz) an dem Programm beteiligt. Seit Beginn des Programms wurde im Oktober nun die Marke von 1020 Tonnen Altmodule überschritten. PV Cycle-Generalsekretär Jan Clyncke sieht in den ersten 1000 Tonnen gesammelter Altmodule über das gemeinsame Rücknahmesystem einen wichtigen Meilenstein.

Fast 45% der gesammelten Altmodule stammen aus Deutschland, zahlreiche weitere wurden in Spanien, Italien, Polen, Belgien und Frankreich eingesammelt. Die ausgedienten Solarmodule werden in Partner-Recyclinganlagen aufbereitet. Diese befinden sich aktuell in Deutschland Belgien und Spanien und können Module auf Siliziumbasis und auch solche Module, die nicht auf Silizium basieren, recyclen. Clyncke geht davon aus, dass in den nächsten Jahrzehnten große Mengen an ausgedienten Solarmodulen anfallen. Je nachdem, wie groß die Menge der zu entsorgenden Module wird, könnten neben den festen Sammel- stellen auch temporäre Rücknahmestationen errichtet werden.

Eines der ersten Unternehmen, das sich zu den neuen Auflagen verpflichtet hat, ist Kyocera. Europapräsident Shigeru Koyama erklärte hierzu, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie von Kyocera sei. Deshalb sei die Verantwortungsübernahme auch im Bereich Entsorgung und Recycling für das Unternehmen selbstverständlich, berichtet Cleanthinking. (mh)

Quelle: DailyGreen
Link: http://www.dailygreen.de/2011/11/09/solarindustrie-setzt-sich-strengere-auflagen-zum-recycling-28672.html

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