13.01.2016

300 MW neue Photovoltaik in 2015 in der Schweiz

Der Schweizer Solarverband Swissolar meldet 300 Megawatt Zubau im Jahr 2015.
13.01.2016: Einer Einschätzung des Solarenergie-Fachverbandes Swissolar zufolge hat die hohe Sonneneinstrahlung im vergangenen Jahr (mit einem Plus von sieben Prozent gegenüber 2014) dazu beigetragen, dass rund zwei Prozent des Strombedarfs in der Schweiz mittels Photovoltaikanlagen gedeckt werden konnten. An einzelnen Sommertagen habe der Solarstromanteil am Gesamtverbrauch tagsüber bei fast 20 Prozent gelegen. Die installierte Leistung liege bei rund 1.350 Megawatt, davon kamen rund 300 Megawatt im Jahr 2015 neu hinzu, was in etwa dem Zubau des Vorjahres entspreche. Dies sei »im Hinblick auf die Energiewende ungenügend«. Der Verband fordert eine Verdoppelung des Zubaus. Allerdings fehle es für den Bau von großen Anlagen an Anreizen durch die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV), weil angesichts knapper Mittel nur kleine Jahreskontingente frei gegeben werden können. Die Warteliste summiert sich derzeit auf 35.000 Antragsteller. 2016 werde Solarstrom in der Schweiz nach der Wasserkraft zur zweitwichtigsten erneuerbaren Stromquelle. In spätestens 20 Jahren müsse der heutige Atomstrom-Anteil von 40 Prozent ersetzt werden. Solarstrom könne »mindestens zwei Drittel davon liefern«. Die dafür benötigte Leistung liege bei 16.000 Megawatt. Somit müssten jährlich 800 Megawatt installiert werden, also mehr als doppelt so viel wie heute. Die dazu benötigten Flächen (jährlich rund 5,5 Millionen Quadratmeter) stünden hinreichend auf Dächern und an Fassaden insbesondere bei Neubauten und Sanierungen zur Verfügung. Zur Umsetzung würden jedoch finanzielle Anreize benötigt wie sie im Rahmen der »Energiestrategie 2050« vorgesehen seien. Swissolar appelliert an die eidgenössischen Räte, die Beratungen schnellstmöglich abzuschließen, damit ab 2018 die nötigen Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien verfügbar sind. © PHOTON
www.swissolar.ch/fileadmin/user_upload/Medien/160112_MM_PV-Markt15.pdf

Sonniges 2015: Nullwachstum bei Solaranlagen

Der Solarenergie-Fachverband Swissolar macht erste Einschätzungen zur Entwicklung der Sonnenenergie in der Schweiz im Jahr 2015. Die hohe Sonneneinstrahlung im ver- gangenen Jahr trug dazu bei, dass rund 2 Prozent des Strombedarfs mit Solarenergie abgedeckt werden konnten. Der Zubau an Solarstrom-Anlagen lag gemäss Schätzungen von Swissolar bei einer Fläche von rund 2 Mio. Quadratmetern. Damit war er gleich hoch wie im Vorjahr, was im Hinblick auf die Energiewende ungenügend ist. Swissolar fordert eine Verdoppelung des Zubaus und eine rasche Verabschiedung der Energiestrategie 2050.

Das Jahr 2015 bleibt uns als besonders warm, sonnig und niederschlagsarm in Erinnerung. Es war das drittsonnigste Jahr seit 1981, die Sonneneinstrahlung lag 6-7% höher als im Vorjahr.1 Das hat sich auf die Erträge der Solaranlagen ausgewirkt: An einzelnen Tagen im Sommer stammten tagsüber fast 20 Prozent des verbrauchten Stroms von der Sonne, während es im Jahresdurchschnitt nach provisorischen Schätzungen von Swissolar rund 2% waren. 2016 wird Solarstrom die wichtigste erneuerbare Stromquelle der Schweiz nach der Wasserkraft.

Stabiler Markt trotz schwierigen Voraussetzungen

Erzeugt wurde dieser Strom von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 1350 Mega- watt (entspricht einer Fläche von rund 9,5 Mio. Quadratmetern). Im vergangenen Jahr hinzugekommen sind gemäss ersten Schätzungen rund 300 Megawatt, etwa gleich viel wie 2014. Swis- solar zeigt sich zufrieden darüber, dass der Markt trotz schwieriger Voraussetzungen stabil bleibt. Für grosse Anlagen fehlt der Anreiz durch die Kostendeckende Einspeisevergütung KEV, da angesichts knapper Mittel nur kleine Jahreskontingente frei gegeben werden können und daher eine Warteliste von über 35‘000 Gesuchen besteht. Immer wichtiger wird deshalb der Markt der Kleinanlagen, die von der Einmalvergütung profitieren können. Besonders interessant ist diese in Kombination mit dem Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms. Dieser wird jedoch von vielen Elektrizitätswerken durch administrative und finanzielle Hürden unattraktiv gemacht.

Zubau muss verdoppelt werden

In Italien und Deutschland stammen bereits rund 8, resp. 7% des Stroms von Solaranlagen. Das zeigt, was mit einem klaren politischen Ziel möglich wäre. In der Schweiz muss bis in spätestens 20 Jahren der heutige Atomstrom-Anteil von 40% ersetzt werden. Solarstrom kann mindestens zwei Drittel davon liefern. Die dafür benötigte Leistung liegt bei 16‘000 Megawatt (entspricht ei- ner Fläche von rund 100 Mio. Quadratmetern). Jährlich müssten demnach durchschnittlich 800 MW installiert werden, also mehr als doppelt so viel wie heute.

Energiestrategie rasch umsetzen

Die dazu benötigten Flächen (jährlich rund 5.5 Mio. Quadratmeter) sind verfügbar auf den Dächern und Fassaden unserer Gebäude, insbesondere bei Neubauten und Sanierungen. Zur Rea- lisierung solcher Anlagen braucht es jedoch finanzielle Anreize, wie sie im Rahmen der Energie- strategie 2050 vorgesehen sind. Swissolar appelliert deshalb an die eidgenössischen Räte, die Beratungen zu diesem Geschäft so rasch wie möglich abzuschliessen, damit ab 2018 wieder die dringend nötigen Mittel für die Förderung erneuerbarer Energien verfügbar sind. 

Über Swisssolar

Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500
Verbandsmitgliedern mit rund 10‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Be- hörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit. 
Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 220-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein.

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